CDU-Bürgerstammtisch geht Fehlentwicklungen und Lösungsperspektiven analytisch auf den Grund

Die Tettnanger CDU hat im Rahmen ihres vorletzten Bürgerstammtischs in 2023 zur Analyse und Diskussion über die Umsetzung der Energiewende eingeladen. Basis für den parteiübergreifenden Dialog war ein Vortrag von Manfred Moosmann, der sich als FDP-Mitglied im Landesfachausschuss „Umwelt und Energie“ für eine zielführende und ideologiefreie Umsetzung der Energiewende einsetzt.
Bei dem Vortrag wurde auf Basis von belastbaren Prognosen und wissenschaftlichen Studien ein Szenario für die Energiewirtschaft im Jahr 2045 hergeleitet.
Neben dem weiteren Ausbau von Windkraft- und PV-Anlagen liege die eigentliche Herausforderung im Ausbau der Stromnetze und in der Verfügbarkeit von Energiespeichern. Unternehmer Tobias Zwisler wies auf die fehlende Speicherkapazität hin: „PV-Anlagen werden deshalb regelmäßig in ihrer Produktion gedrosselt.“
Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wurden einige Chancen für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende aufgezeigt. „Entgegen den Empfehlungen des Weltklimarats ist in Deutschland weiterhin Kernkraft und CO2-Speicherung (CCS) verboten“, so Moosmann weiter. „Die Förderung von Schiefergas im eigenen Land anstelle von LNG-Importen wird trotz positiver wissenschaftlicher Expertise nicht umgesetzt. Ideologisch bedingt werden damit die Chancen für eine nennenswerte Reduzierung von CO2-Emissionen und von Energiekosten nicht genutzt.“
Den Stammtischteilnehmern wurde erläutert, dass neben steigenden Risiken für die Versorgungssicherheit und Netzstabilität, die Umsetzung der Energiewende deutliche Mehrkosten verursachen werde. Bereits vor der Ukrainekrise waren die Strompreise in Deutschland die höchsten weltweit. Dazu kommen steigende Kosten für die Netzstabilisierung, die über das Netzentgelt auf die Verbraucher umgelegt werden. Studien lassen zusätzlich auf dauerhaft hohe systemische Mehrkosten in Höhe von 80 Mrd. Euro pro Jahr schließen.
Deutliche Kritik wurde von den Anwesenden an der Energiepolitik der letzten Jahre in Deutschland laut. Die politische Forderung lautete, die Maßnahmen zur Energiewende in eine logische Abfolge zu bringen. An erster Stelle müsse eine wetterunabhängige Versorgung mit erneuerbarer Energie sichergestellt sein, erst dann dürfe mit dem Rückbau bestehender Infrastruktur begonnen werden.

Diese Stimmung nahm der Referent gegen Ende der Veranstaltung zum Anlass, einige eindeutigen Aussagen namhafter Wissenschaftler zu zitieren. So zeige etwa Jim Skea, Chef des Weltklimarats, Handlungsbedarf auf, warnt aber vor den negativen Folgen von Panikmache. Ebenfalls zitiert wurde Prof. Dr. Dietmar Hansch, ein Spezialist für Angsterkrankungen, der auf die psychischen Folgen hinweist, welche durch unbegründete Katastrophenrhetorik insbesondere bei der jungen Generation verursacht werden. Dem stimmte auch Besucherin Katja Scheider zu: "Es sollten jetzt Ingenieuren und Forschern finanzielle Mittel zur Seite gestellt werden, um schnellstmöglich eine Lösung zu finden. Panikmache lähmt und bringt uns nicht weiter."

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