Christdemokraten sammeln Unterschriften für den bildungspolitischen Vorstoß der Elterninitiative

Tettnang – Von kommunalpolitischen Themen über Kritik an der Berliner Ampel-Regierung und grünen Gesetzesvorhaben aus Habeck’s Wirtschaftsministerium bis hin zur Bildungspolitik mit dem Volksantrag zur Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium im Ländle – zahlreiche interessierte Bürger nutzten am vergangenen Samstag beim Städtlesmarkt die Chance, um mit diesen und weiteren Thematiken mit der CDU Tettnang in den Austausch zu treten. Neben Vorstands- und Gemeinderatsmitgliedern war ebenfalls der hiesige CDU Landtagsabgeordnete August Schuler vor Ort und machte sich selbst ein Bild vom neuesten Vorstoß in der Bildungspolitik auf Landesebene: Die Rückkehr zum G9.

2004 verkürzte man in Baden-Württemberg, wie in fast allen anderen Bundesländern, die gymnasiale Schulzeit bis zum Abitur auf acht Jahre. Die Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche waren deutlich negativ: Vollgestopfte Stundenpläne bis in den späten Nachmittag, keine Zeit zum Üben oder Vertiefen des Gelernten, kaum Zeit für außerschulische Aktivitäten sowie eine beeinträchtigte Studierfähigkeit. Diese Schulreform geschah seinerzeit vorrangig aus wirtschaftlichen Überlegungen, wohingegen pädagogische Gründe nicht vorlagen. Gerade letzteres kritisiert Tettnangs CDU Vorsitzender und angehender Gymnasiallehrer Daniel Funke: „Im G8 ist die Vermittlung von Lerninhalten zum kognitiv passenden Entwicklungszeitpunkt der Schüler nicht immer gegeben. In einigen Fächern werden die Schüler zu früh durch zu abstrakte Inhalte konfrontiert, was zu keinem nachhaltigen oder erfolgreichen Lernverstehen, sondern schlichtweg zur Überforderung führt.“ In Kombination mit mehr Inhalten in weniger Zeit durch das weggefallene Jahr, erhöhe dies nicht nur den Lerndruck, sondern mindere zudem insgesamt die Bildungsqualität und raube den Schülern Möglichkeiten und Zeit für außerschulisch sportliches, musikalisches, soziales, politisches oder kirchliches Engagement und Sozialisationsperspektiven.

Der von einer Elterninitiative in Baden-Württemberg seit November 2022 gestartete Volksantrag „G9-Gesetz“ läuft noch bis zum 11.11.2023 und benötigt insgesamt 39.000 Unterschriften, damit sich der Landtag mit dem G9-Gesetz beschäftigen muss. Dabei möchte der Volksantrag das G9 als Regelweg an allgemeinbildenden Gymnasien mit der Option des G8 für diejenigen, die dies leisten können und auch möchten, erreichen. Mittlerweile sind zahlreiche Bundesländer, darunter Hessen, NRW, Schleswig-Holstein, Bayern und zuletzt das Saarland im Juli letzten Jahres, wieder zum G9 zurückgekehrt.
Am kommenden Samstag, den 6. Mai sammelt der CDU Ortsverband Tettnang am Kronenbrunnen von 9 bis 12 Uhr erneut Unterschriften für die baden-württembergische G9-Initiative. Weitere Informationen zum Volksantrag oder der Initiative unter: www.g9-jetzt-bw.de oder www.cdu-tettnang.de


Bildunterschrift:
Informationen und Werbung für die Wiedereinführung des G9 in Baden-Württemberg standen im Fokus des CDU Standes beim Städtlesmarkt, wobei Siegfried Weber, August Schuler, Daniela Dietrich und Daniel Funke Rede und Antwort stehen.

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