Viele Interessierte hat die Tettnanger Klimaveranstaltung am 10. August nachmittags in die Elektronikschule gelockt.


Durch den hochkarätigen Gedankenaustausch zur Energiewende wurde auch nach dem offiziellen Ende kräftig weiterdebattiert.
Die Vorsitzende der CDU Tettnang, Sylvia Zwisler, begrüßte die Teilnehmer. Eingangs erwähnte sie das komplexe Thema von der Feinstaubreduzierung, Belastung durch Stickoxide oder CO2-Umweltbilanz usw. Sie sagte: „Das Land muss umweltfreundlicher werden verkünden Politiker, Wissenschaftler, die Presse oder Aktivisten, aber wie, darüber kann kräftig gestritten werden. Oder haben wir uns derzeit dem „Klimaabsolutismus“ in Deutschland unterworfen, während die USA oder China neue Kohlekraftwerke bauen?“

Moderator und Schatzmeister Moritz Hadenfeldt übernahm und bat die drei Fachleute um kurze Statements, um anschließend auf alle Fragen eingehen zu können.
Diplomphysiker Ralf Nickel, Geschäftsführer der Solarwerkstatt Tettnang, schilderte die Situation der Klimaerwärmung. Dazu sei eine radikale Wende nötig.
Landtagsabgeordneter August Schuler, stellv. Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft beschrieb, was man schon erreicht habe. Im September werde die CDU weitere Vorschläge vorlegen. „E-Bike fahren oder Elektroautos mache Sinn. Wichtig sei jedoch, die gesamte Umweltbilanz bei der Herstellung zu betrachten und die Verkehrsplanung der Bundesregierung sehe Verbrennungs- und Elektromotoren vor. Es muss auch die Stromversorgung der Unternehmen gesichert sein.“

Bundestagsabgeordneter Lothar Riebsamen gab Auskunft darüber, dass es besser wäre Bus und Bahn attraktiver zu machen, als Verbote auszusprechen. Auf die Frage von M. Betten „warum wird so viel Geld in den sozialverträglichen Kohleausstieg gesteckt, anstatt erneuerbare Energie zu fördern?“ erklärte Riebsamen, es gehe schließlich um die Unterstützung von betroffenen Familien in einer strukturschwachen Region. Er beantwortete auch alle anderen Fragen, beispielsweise:
Ludwig Häfele: „Von uns Landwirten wird verlangt, immer mehr zu produzieren, aber die Auflagen werden immer höher. Wir sind auf dem Weg zu einer „Öko-Diktatur“, dabei versorgen wir die Menschen mit regionalen Produkten, ohne lange Anfahrtswege.“
Klaus Nuber und Georg Haug unisono: „Wir haben eine Photovoltaikanlage umweltfreundlich gebaut und ab einer bestimmten Größe, muss man für den eigenen Strom auch noch Steuern zahlen. Auch sind alte Autos umweltfreundlicher als neue, aber die Politik will Wachstum um jeden Preis, was nicht der Umwelt zugute komme.“
Manfred Moosmann von der FDP wollte, dass die Kosten der Energiewende genauer beziffert werden und alle Aspekte umfänglicher beleuchtet werden.
Viele überzeugende Argumente wurden ausgetauscht. Das politische Umdenken findet in weiten Teilen der Bevölkerung Zustimmung, wenn es ausgewogen und sozialverträglich umgesetzt wird. Darin waren sich die meisten Teilnehmer einig.

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