Fehlende Stadthalle als ein zentrales Kernproblem – Rist, Maier und Papadimitriou stellen sich den Fragen der Bürgerschaft
Am vergangenen Dienstagabend war das TSV Vereinsheim mit über 120 Besuchern bis auf den letzten Platz brechend voll ausgereizt, was leider dazu führte, dass zahlreiche weitere Interessierte keinen Platz mehr fanden und wieder gehen mussten. Was war passiert? Der CDU Ortsverband Tettnang hatte alle bisher bekannten Bürgermeisterkandidaten zur ihrem Bürgerstammtisch eingeladen. Christof Ronge hatte kurzfristig abgesagt. Das Veranstaltungsformat mit einer kurzen Vorstellungsrunde der Kandidaten, der Beantwortung von Blitzfragen (Ja-/ Nein-Antworten), mündlichen Publikums- und schriftlichen „Bierdeckelfragen“ sowie den abschließenden mitunter amüsanten wie auch sehr persönlichen Hammerfragen brachte durchaus unterschiedliche Lösungsansätze und Kandidatenprofile geschärft zum Vorschein. Die Frage- und Antwortrunden waren abwechslungsreich und informativ, sodass der Diskussionsabend sowohl von den drei anwesenden Bürgermeisterkandidaten als auch vom Publikum lobend erwähnt wurde.

CDU Vorsitzender Daniel Funke begrüßte eingangs die Gäste und hob die Intention der Veranstaltung hervor, dass die Bürgerschaft möglichst oft und niederschwellig mit den Bewerbern ins Gespräch kommen und sich von diesen ein tiefgreifendes Bild machen könne. Dabei bedauerte nicht nur er, dass eine Stadthalle in Tettnang für eine derartige Veranstaltung leider schon zu lange fehle.
Die externe Moderatorin Beatrice Kohlweiß führte souverän-charmant durch den gesamten Abend, womit der faire und wohlwollende Umgang miteinander jederzeit spürbar war.
Auf die zahlreichen konkreten Fragen aus dem Publikum und den darauffolgenden Antworten der drei Bewerber kann in diesem Bericht nur stichpunktartig eingegangen werden.

Beispielsweise wurden alle gefragt, welche drei Dinge sie am Wichtigsten erachten und gleich nach der Wahl angehen würden:
Thomas Maier: Er würde erstmal die Mitarbeiter kennenlernen und dabei deren fachliche Sicht auf bestimmte Themen hören wollen, ein Ideenmanagement für die Bürger einführen sowie den Gemeinderat einbinden.
Regine Rist: Sie würde die Betreuung in den Kitas angehen, einen „Betreuungsgipfel“ unter Beteiligung der Eltern und der Verwaltung durchführen, Schul- und Stadtentwicklung sowie Klimaschutz beleuchten.
Marina Papadimitriou: Sie wolle erstmal die Verwaltungsstrukturen kennenlernen, politische Förderprogramme abprüfen sowie die Infrastruktur, Rad- und Schulwege anschauen.

Bei einer anderen Publikumsfrage wurde nach dem dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum gefragt und wie dieser umgesetzt würde. Hier gab es sehr unterschiedliche Vorschläge zur Vorgehensweise mit Beispielen aus Ravensburg (Rist) oder Friedrichshafen (Papadimitriou) beziehungsweise Aussagen zu städtischen Wohnungsbaugesellschaften und der Anwendung des Tettnanger Baulandmodells, welches ausgesetzt wurde, und zur notwendigen Wertschöpfung der Stadt künftig mehr beitragen solle (Maier).

Schlussendlich kam die Frage aus der Bürgerschaft, wie es die Kandidaten angehen würden, bei einer Verschuldung von ca. 20 Mio. Euro im Haushalt und einer mittelfristig noch viel stärker steigenden Verschuldung, eine neue Stadthalle bauen zu wollen. Hier kamen verschiedenste Lösungsvorschläge, die im Publikum Erstaunen bzw. Kopfnicken auslösten. Alle waren sich jedoch einig, dass dieses Projekt möglichst bald umgesetzt werden sollte und entsprechende Prioritäten im Haushalt vom Gemeinderat gesetzt werden sollten.

Die CDU Tettnang war hinsichtlich der sehr vielen Besucher und zahlreichen Beiträge positiv überrascht worden und freute sich insgesamt über die äußerst konstruktive und faire Gesprächskultur, wie Funke zum Abschluss hervorhob. Für all diejenigen, die keinen Platz mehr gefunden haben (dies wird bedauert), stehen zum Glück bereits weitere Termine anderer Veranstalter, z.B. in der Argentalhalle, fest.






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