Die Besucher stellten schnell fest, dass im Stadtmuseum eine gelungene Modelleisenbahn aufgebaut ist und ein Videofilm im Hintergrund vom Markt läuft, aber damit die Besichtigungsmöglichkeiten enden. Ganz im Gegenteil im Elektronikmuseum, wo Ehrenamtliche im Jahr 2002 einen Förderverein gründeten und die Entwicklung Tettnangs zu einer „Elektronikstadt“ präsentieren.
Über dem gemeinsamen Eingang hängt noch das Hinweisschild, „Stadtmuseum“, was wohl darauf schließen lässt, dass es zu einer „Wiederbelebung“ kommen könnte? Auf die Frage, wie es überhaupt so weit kommen konnte, erklärten die Gemeinderäte, dass die letzten Wochen ausführlicher darüber berichtet wurde. Es wurde angemerkt, dass es nicht sein kann, dass Steuergelder (ca. 50.000 EUR) für ein Konzept ausgegeben werden, das danach von der Verwaltung (die Kulturzuständigkeit obliegt Beingeordnetem Gerd Schwarz) erst bei der Einweihung wieder begleitet würde.
Daniel Funke und Sylvia Zwisler betonen unisono: „Mit dem Gemeinderat wollen wir Archivar und Museumsleiter Patrick Wiesenbacher bei der anstehenden Neukonzeption unterstützen. Beim jetzigen Zustand wird es ohne externe Museums-Fachbegleitung nicht funktionieren, aber in diese Aufbauarbeit sollte auch unser Heimatkundeverein bzw. Ehrenamtliche mit einbezogen werden können.“
Herr Kurz, der zweite Vorsitzende, führte die Interessierten durch die „Hightech-Produkte“ im Elektronikmuseum. Dabei wurden beispielsweise Grammophon, Mischpult, Analog- und Digitalrechner lebhaft vorgeführt. Auch 100 Jahre Rundfunk wird ausgestellt. Das Museum ist nicht nur für Besucher und Fachleute interessant, sondern für Schulen, für einschlägige Projektarbeiten oder die Jugendarbeit mit Wissensvermittlung. Sogar für betreute Kindergeburtstage wird geöffnet. Nähere Einzelheiten und Öffnungszeiten sind auf der Homepage ersichtlich. Unterstützt wird der gemeinnützige Verein von Mitgliedern und vor allem der regionalen Industrie.
Die Besucher lobten die tolle Arbeit aller Mitglieder im Elektronikmuseum. Herrn Kurz wurde von der CDU Tettnang herzlich für diese Führung gedankt. Er meinte zum Abschied: „Bevor Sie historische Elektrogeräte entsorgen, machen Sie vielleicht ein Foto und senden Sie es an unseren Förderverein zur Begutachtung für unser Museum.“

« Verpflichtung und Besoldung von Bürgermeisterin Regine Rist Antrag Jugendhaus 2.0 »

Jetzt teilen: